Stützpunktvereine

Sportvereine, die sich im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ (IdS) für die Integrationsarbeit im und durch Sport engagieren, werden als Stützpunktvereine bezeichnet und gehören damit zur Programmstruktur. Sie besitzen für die Programmumsetzung einen zentralen Stellenwert, da sie eine regelmäßige, langfristige und kontinuierliche Arbeit vor Ort gewährleisten und Integrationsstrukturen unter Einbindung des organisierten Sports schaffen und fördern.

Aktuelle Stützpunktvereine

Kaizen - Verein für Kampfkunst e.V.

Der Kaizen e.V. hat sich als höchste Ziele für die Integrationsarbeit die Gewinnung neuer Mitglieder und Teilnehmer sowie die Förderung des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts auf die Fahne geschrieben. Zur Erreichung dieser Ziele werden Integrationsbedürftige Personen direkt in die bestehenden Gruppen eingegliedert und Sie und ihre Familien ebenfalls über den Sport hinaus beispielsweise durch Fahrdienste oder Hilfe bei Behördengängen unterstützt. Außerdem wird zu einem gemeinsamen Sommerfest geladen, um die Gemeinschaft zu stärken und Vorurteile abzubauen. 

(ca. 30% aller Mitglieder haben einen Migrationshintergrund)

ASC Loope - Abteilung Fußball

Der ASC Loope e.V. bietet mit seinen etwa 900 Mitglieder zahlreiche Angebote, die der Integration dienen. Besonders versucht der Verein die Menschen mit Migrationshintergrund auch neben dem Feld zu unterstützen und das Thema Integration stärker in der Gesellschaft zu verankern. Zu den Maßnahmen, die der Verein durchführt, um die Integration zu fördern, gehören unter anderem die Hilfe bei Behördengängen, Fahrdienste zu Spielen und Trainingseinheiten und der interkulturelle Austausch auf verschiedenen Ebenen. Die Installation eines/einer Integrationbeaugte/r soll als Schnittstelle zwischen Integrationspolitischen Institutionen und dem Verein fungieren. 

(ca. 30% aller Mitglieder haben einen Migrationshintergrund)

SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg

Die SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg bietet Unterstützung und Integration sowohl auf als auch neben dem Platz. Kinder mit Fluchthintergrund werden von zu Hause abgeholt und zum Training gefahren. Die Familien erhalten Beratung und Unterstützung bei der Antragstellung von BuT-Geldern und werden bei Behördengängen begleitet.

Angebote wie gemeinsames Fußballgucken oder kleinere Ausflüge von verschiedenen Mannschaften regen die Kommunikation an und erleichtern die Integration der Spieler. Es wird außerdem versucht, die Eltern der Kinder mit in den Verein einzubinden. Im letzten Jahr hat sich ein Vater mit Fluchthintergrund dazu entschieden, sich als Trainer zu engagieren.

(ca. 75% der Mitglieder mit Migrationshintergrund)

Stützpunktverein werden

Allgemeine Anforderungen

Die inhaltliche Arbeit als Stützpunktverein ist als Entwicklungsprozess zu verstehen, an dessen Ende Integration als selbstverständliche Querschnittsaufgabe in den Regelbetrieb implementiert und interkulturelle Öffnung als fortlaufender Vereinsentwicklungsprozess angelegt ist.

Stützpunktvereine…

.. engagieren sich in besonderem Maße für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, geflüchteten Menschen und/oder sozial benachteiligten Menschen im und durch Sport, z.B. durch:

  • eine aktiv aufsuchende Zielgruppenakquise;
  • zielgruppenorientierte Angebote und Rahmenbedingungen (z.B. niederschwellige Angebo-te, ermäßigte Mitgliedsbeiträge, Öffnung bestehender Angebote);
  • die Einbindung der Zielgruppe in Funktionsrollen (z.B. ÜL);
  • über den Sport hinausgehende Unterstützungsleistungen und Angebote (z.B. Hausaufgabenhilfe, Sprachförderung, kulturelle Angebote, Behördengänge, Jobsuche, etc.).

…verstehen Integration nicht als Sonderaufgabe oder in sich geschlossenes Projekt, sondern haben Integration als Querschnittsaufgabe im Verein nachhaltig verankert, indem sie z.B.:

  • eine Willkommenskultur leben, die von Offenheit und Akzeptanz geprägt ist;
  • interkulturelle Öffnung als systematischen Bestandteil ihrer Vereinsentwicklung verstehen (z.B. Aufnahme in Satzung und/oder Leitbild, Integrationskonzept);
  • Integration (auch) als gesellschaftspolitischen gemeinwohlorientierten Auftrag verstehen;
  • das Thema zu einer (Vorstands-)Funktion zuordnen (z.B. Integrationsbeauftragte/r);

... fördern die interkulturelle Kompetenz ihrer Mitarbeiter/-innen, freiwillig Engagierten und Mitglieder, z.B. über die:

  • Teilnahme an der Fortbildung „Fit für die Vielfalt“;-
  • Teilnahme an Qualifizierungen des Projekts „Entschlossen Weltoffen“.

... vernetzen sich im Sozialraum mit relevanten Partnern der Integrationsarbeit, z.B. mit:

  • Kommunalem Integrationszentrum,
  • Integrationsrat,
  • Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege,
  • Bildungseinrichtungen,
  • Politik/Verwaltung

...leisten eine aktive Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich ihrer Integrationsarbeit, z.B.

  • indem sie das Thema kontinuierlich vereinsintern zur Mitgliedschaft kommunizieren;
  • das Thema kontinuierlich vereinsextern zu relevanten Partnern und zur Öffentlichkeit kommunizieren. 

 

Bewerbung

Interessierte Sportvereine aus dem Oberbergischen Kreis, die sich im Bereich der Integrationsarbeit im und durch Sport engagieren, können sich als Stützpunktverein beim KSB Oberberg e.V. bewerben.

 

Grundlegende formale Kriterien zur Anerkennung als Stützpunktverein

  • Die Gemeinnützigkeit des Vereins muss nachgewiesen sein.
  • Die Mitgliedschaft des Vereins sowohl im Kreissportbund Oberberg e.V. als auch einem Sportfachverband muss gegeben sein.
  • Der Verein muss sich an der jährlichen Bestandsdatenerhebung des Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) beteiligt haben.
  • Der Verein verfügt über eine ordentliche Geschäftsführung und darf sich nicht in Insolvenz oder Liquidation befinden.

Grundlagen der Förderung von anerkannten Stützpunktvereinen

  • Die Förderung beträgt zwischen 500,00€ und 5.000,00€ jährlich.
  • Der Antrag auf Stützpunktförderung wird jährlich beim Kreissportbund Oberberg e.V. gestellt und in Abstimmung mit der zuständigen Fachkraft IdS des KSB ein entsprechender Maß-nahmen und Finanzierungsplan erstellt. Dabei sind die Förderbedingungen des Bundesprogramms IdS entsprechend zu beachten.
  • In enger Abstimmung mit dem/der zuständigen Mitarbeiter/-in des Kompetenzzentrums für Integration und Inklusion im Sport des LSB NRW erteilt der KSB dem Verein die Förderzusage, womit er anerkannter Stützpunktverein ist.
  • Ab der Anerkennung als Stützpunktverein ist der Verein berechtigt, das Programmlogo „Anerkannter Stützpunktverein im Programm Integration durch Sport“ (zu finden im Bereich FAQ’s und Materialien) zu nutzen.
  • Stützpunktvereine führen regelmäßige Beratungsgespräche mit der zuständigen Fachkraft IdS im KSB, in denen u.a. die umgesetzten Maßnahmen ausgewertet werden.
  • Am Ende eines Förderjahres ist ein Verwendungsnachweis zu erstellen.
  • Der maximale Förderzeitraum für Stützpunktvereine beträgt fünf Jahre.

Verpflichtende Aufgaben für anerkannte Stützpunktvereine

  1. Teilnahme an regelmäßigen inhaltlichen Beratungsgesprächen mit der jeweiligen Fachkraft IdS beim KSB.
  2. Teilnahme an Qualifizierungen und Fortbildungen (z.B. Fit für die Vielfalt, Entschlossen Weltoffen)
  3. Interkulturelle Öffnung / Vereinsentwicklung (z.B. durch Öffentlichkeitsarbeit, Homepages, Netzwerkarbeit, Beratungen VIBSS-Berater usw.)
  4. Beteiligung an der jährlichen Programmevaluation